Sonntag, 27. März 2016

[Rezi] Die Luft da oben || Pauline Keller

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Erste Sätze

Was bin ich dämlich! Hatte ich wirklich geglaubt, ich bräuchte mich bloß mehr anstrengen und dann wäre dieses mal alles anders?  

Inhaltsbeschreibung 

War es früher anders? Gab es eine Zeit, in der Lena dazugehörte? Eine Zeit, in der sie normal war, nicht auffiel? Eine Zeit, in der sie "hineinpasste"?
Lenas Geschichte packt: mit Eltern, die drücken, drängen und mit "den anderen" vergleichen. Packt mit Verena, der besten Freundin - ... die keine Freundin ist, mit dem Schwager Manfred, einem Mister Oberwichtig, Pascha und spackig bis dorthinaus. Mit Christian, Lenas Freund, der für sie da ist, was auch passiert. Doch vor allem packt Lenas Größe, 1 Meter und 82 Zentimeter, die sich zwischen sie und andere Menschen zwängen. 1 Meter und 82 Zentimeter, die sie immer wieder aufs Neue verletzen.

Meine Meinung

Seit langem war "Die Luft da oben" mal wieder ein Buch, bei welchem ich mir selbst nach dem Lesen des Klappentextes nicht vorstellen konnte welche Art von Geschichte mich erwarten würde. Einer der Gründe, warum ich mich entschieden habe dieses Buch zu lesen, war jedoch, dass ich mich sofort sowohl mit dem Titel als auch mit der Inhaltsbeschreibung identifizieren konnte, denn wie die Protagonistin auch, bin ich mit meinen 1,80 Meter auch eine 'lange Latte' :D 

Im Gegensatz zu mir, hat Lena schwer mit ihrer Größe zu kämpfen. Gehänselt, ausgegrenzt und von allen fertig gemacht, stiefelt sie mit jeder Menge Selbstzweifel durchs Leben. Dass sowohl ihre Familie, als auch ihre "beste Freundin" nicht hinter ihr stehen, macht es ihr nicht leichter. Ganz im Gegenteil. Sie machen ihr das Leben zur Hölle. Der einzige Mensch auf den sie sich verlassen kann und der nicht immer alles besser weiß, ist ihr Freund Christian. 

 "Christian war das ganze Paket! Der Mann, den ich mir erträumt hatte, und wenn ich mit ihm zusammen war, fing ich sogar an, mich selbst ein bisschen zu mögen." Seite 44

Von Selbst- und Fremdzweifel geplagt, hat Lena immer mehr das Gefühl eine Versagerin zu sein. Aber was tun? Den Erwartungen der Eltern gerecht werden oder einen eigenen Weg einschlagen? Lena weiß es nicht, genauso wenig wie welche Menschen gut und welche schlecht für sie sind. Zwischendurch möchte man sie am liebsten an den Schultern packen und ein paar mal kräftig schütteln! Schulter zurück, Brust raus und glaub, verdammt noch mal, an dich!!!! 

"Das Leben schon mal nicht so ernst nehmen. Keine Angst soll ich haben, sondern vertrauen, dass alles so kommt, wie es kommen soll. Mein Bestes geben, dann darf ich stolz auf mich sein, egal wie das Ergebnis aussieht" Seite 107 

 Lenas Geschichte hat mich sehr schockiert und getroffen. Wie kann man sich selbst so wahrnehmen? Wie kann man so wenig von sich selbst halten? Um so schöner fand ich es, dass sie durch verschiedene schicksalhafte Umstände, beginnt sich ihren Weg freizuschaufeln.

 Fazit

Humorvoll, locker und mit der richtigen Portion Ernsthaftigkeit erzählt Pauline Keller von Lena, der 'langen Latte', die sich selbst zum größten Feind wird.

 

Vielen Dank an die Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und den sehr sympathischen Email-Wechsel! :)

 


 

 

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