Donnerstag, 8. Oktober 2015

[Rezi] Deine Schritte im Sand || Anne-Dauphine Julliand

Das kurze, aber glückliche Leben meiner Tochter
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Erste Sätze

Genau in diesem Moment höre ich in mir diese Worte. Sie erreichen mein Herz, meine Geist und überfluten mein ganzes Wesen: "Wenn du wüsstest ..."

Kurzbeschreinung

Ein strahlendes Lachen, so voller Leben: Thaïs ist ein süßes Kind. Eines Tages bemerkt Anne-Dauphine jedoch, dass mit ihrer zweijährigen Tochter etwas nicht stimmt. Ein Arzt stellt die erschütternde Diagnose: Die kleine Thaïs leidet unter einer seltenen Krankheit und wird schon bald sterben. Anne-Dauphine schwört sich: Die wenige Zeit, die bleibt, wird sie ihrem Liebling so schön wie möglich gestalten. Auch wenn ihr Leben schwierig wird, soll die Kleine stolz darauf sein können. Dieses mutige Versprechen verändert die Familie für immer. 

Meine Meinung

Erst einmal: Es handelt sich bei diesem Buch um die wahre Lebensgeschichte der Autorin.

Thaïs ist gerade erst zwei Jahre alt, als der Arzt die Diagnose stellt: Metachromatische Leukodystrohie. Ein langes Wort, das bis dato keinerlei Bedeutung für die Familie hatte, das aber nun ihr ganzes Leben verändert. Thaïs wird sterben und die wenige Zeit, die ihr noch bleibt, wird ihr immer mehr durch die rücksichtslos vortschreitende Krankheit erschwert, doch das kleine Mädchen zerbricht nicht daran. Nein, Thaïs hält an ihrer Unbeschwertheit fest. 

Ohne dich bin ich nichts. Du bist meine Sonne, mein Horizont, meine Zärtlichkeit, meine Kraft und meine Schwäche. Du bist mein Fels und mein Abgrund. Meine große Liebe.”


In ihrem Roman erzählt die Autorin vom langen erschütternden Weg, den sie mit ihrer Familie auf sich genommen hat und on den angsterfüllten, aber auch sorglosen Momenten in den kostbaren letzten Monaten ihrer Tochter. Ich habe riesigen Respekt vor dem Mut und der Stärke, die Anne-Dauphine Julliand aufgebracht hat, sowohl in der schweren Zeit, von der sie uns erzählt, als auch in der Zeit in der sie diese für uns in Worte fasste. 

"Wir werden zunächst einmal alles tun, um deinem Leben Tage zu geben, mein Liebling. Und anschließend tun wir alles, um deinen Tagen Leben zu geben. Ganz gleich, was geschieht.”


Und dann ist da noch  Gaspard, Thaïs' Bruder. Er ist zwar nur wenige Jahre älter, überrascht aber immer wieder mit seiner unerschöpflich liebevollen Art und seiner Klugheit. Die Autorin stellt an den Anfang ihres Buches ein Zitat ihre Sohnes: "Der Tod ist nicht schlimm. Er ist traurig, aber er ist nicht schlimm." Mir fehlen gerade an dieser Stelle die Worte ... aber wisst ihr was ich meine?! Das ist so unverblümt ehrlich! 

Heute Morgen hat sie ebenso wie gestern zu ihren Waffen gegriffen und ist losgezogen, das Leben zu erobern. Und uns hat sie dabei mitgerissen.”

Dieses Buch geht einem sehr nahe, weil nichts schöner geschrieben wird als es ist, sondern ganz echt. Jeder einzelne Satz und jedes einzelne Wort hat unglaublich viel Tiefe. Die Autorin schafft es jedoch ihre Leser nicht nur auf eine sehr herzzerreißende Art zu bewegen, sondern auch zu ermutigen und das eigene Leben mal auf eine andere Weise zu betrachten. 

Fazit
wunderschön - ehrlich - bewegend

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